Wahnwitzige Vision kritisiert

Als „wahnwitzige aber durchaus ernst gemeinte Vision“ bezeichnete Bürgermeister Matthias Jendrike (SPD) die von ihm unterstützten Pläne über die Verbindung der Straßenbahnlinie 2 mit dem Schienenstrang der Harzer Schmalspurbahn (HSB) in Höhe des Albert-Kuntz-Sportparkes (TA vom 28.2.).

Dazu äußerte sich jetzt Hannelore Haase, Linke-Kandidatin für das Oberbürgermeisteramt, kritisch: „Visionen zu haben ist gut und richtig. Über eine Straßenbahn zu verfügen, ist durchaus ein Alleinstellungsmerkmal für eine Stadt in der Größenordnung wie Nordhausen. Aber immer wieder muss man auch die Machbarkeit und Effizienz dieses Teiles des ÖPNV hinterfragen und prüfen.“


Sie findet es deshalb bedenklich, gerade jetzt im Hinblick auf die Haushaltssituation der nächsten Jahre und die damit verbundenen Einschnitte in wichtigen Lebensbereichen an eine Erweiterung des vorhandenen Straßenbahnnetzes zu denken. Und fügte an: „Parallel zu Linie 2 gibt es in etwa 300 m Entfernung die Linie 10 mit Anbindung an den HSB-Schienenstrang bereits. Damit kann der Fahrgaststrom in diese Richtung durchaus bewältigt werden.“ 

Wenn überhaupt, wäre ein Nachdenken über eine Linienerweiterung in Richtung Fachhochschule (FH), zukünftiges Industriegebiet oder Gewerbestandorte im Südosten Nordhausens aus Haases Sicht lohnenswerter. Dass eine realisierbare Streckenführung in Richtung der FH gefunden werden kann, schließt sie nicht aus.

Ihr Fazit zum Thema Straßenbahn: „Aber zunächst denke ich, sollten wir die verfügbaren Mittel schwerpunktmäßig in den Erhalt des bestehenden Netzes investieren.“ Außerdem ist es wichtig, dass die Fahrpreise bezahlbar bleiben müssen. Eine Erweiterung würde auf die Ticketpreise durchschlagen.