"Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Menschen mit Behinderung"

Am Dienstag sollte der Kreistag über eine Beschlussvorlage aus der Fraktion DIE LINKE zu einer Machbarkeitsstudie für eine barrierefreie Sanierung der Kreismusikschule entscheiden. "Mit diesem Antrag wollten wir prüfen lassen, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt und was diese den Landkreis kosten würden, um die Kreismusikschule barrierefrei oder möglichst barrierearm sanieren zu lassen, damit auch Menschen mit körperlichen Behinderungen die Angebote besser wahrnehmen können. Dass das eigentlich ein unkritischer Antrag gewesen ist, zeigt auch, dass er in den zuständigen Fachausschüssen für Schule und Soziales breite Zustimmung erfuhr, zumal es hierbei ja noch nicht um den Startschuss der Sanierung ging, sondern lediglich verschiedene Möglichkeiten geprüft, vorgestellt und diskutiert werden sollten", erklärt dazu Heike Umbach, Fraktionsvorsitzende DIE LINKE.im Kreistag Nordhausen. "Doch was dann in der Sitzung des Kreistages geschah, war absolut unterirdisch. AfD und CDU stimmten mit ihrer Mehrheit als einzige gemeinsam und ohne jegliche Begründung gegen diesen Antrag. Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Menschen mit Behinderung und tritt die Werte einer inklusiven Gesellschaft mit Füßen. CDU und AfD präsentieren sich hier wieder einmal als destruktive Verhinderer" kritisiert Tim Rosenstock, Mitglied im Schulausschuss des Kreistages,scharf. "Durch das Blockieren der Studie wird der Kreismusikschule ein wichtiger Fortentwicklungsschritt und Menschen mit Behinderung die Chance der Teilhabe verwehrt. Das wirft den Landkreis in seinen Möglichkeiten in diesem Bereich zurück. Wir legen den beiden Fraktionen insbesondere noch einmal Artikel 3 der UN-Behindertenrechtskonvention ans Herz", sind sich beide Kreistagsmitglieder einig.