Rosenstock: Chancen ergreifen, statt Einrichtungen zu schließen
Die Thüringer Allgemeine berichtet von mehreren Kindergarten-Schließungen in ganz Thüringen. Dazu erklärt Tim Rosenstock, bildungspolitischer Sprecher unseres Kreisverbandes:
„Thüringen ist das Geburtsland des Kindergartens. Es darf jetzt nicht zum Land der sterbenden Kindergärten werden“, sagte Katja Glybowskaja, die Thüringer AWO Geschäftsführerin gegenüber der Thüringer Allgemeine und damit hat sie recht.
Der demographische Wandel erreicht Thüringen nun noch härter als es so manche Prognose vorausgesagt hat und die Kindergärten sind mit die ersten Einrichtungen, die das zu spüren bekommen. Nachfolgend aber auch die Grund- und weiterführenden Schulen. Vielerorts fallen die Zahlen an Kindergartenkindern und Schüler*innen. Anstatt hier aber über Schließungen der Einrichtung zu debattieren, sollte man dies viel eher als Chance betrachten, pädagogische und Betreuungsstandards im Sinne der Kinder anzupassen.
Kleinere Gruppen, kleinere Schulklassen ermöglichen eine Arbeit mit dem Kind, die viel individueller auf die jeweiligen Bedürfnisse, den Entwicklungs- und Lernstand eines jeden Kindes eingehen kann. Es ermöglicht dem Kind mehr Entfaltungs- und Gestaltungsspielraum. Damit dies möglich ist, braucht es einerseits aber den Willen der Kommunen, ihre Einrichtungen offen zu halten und in sie zu investieren. Andererseits braucht es die Einsicht der Landesregierung, und da bin ich ganz bei unserer bildungspolitischen Sprecherin im Thüringer Landtag Ulrike Grosse-Röthig, die notwendige Unterstützung zu leisten, Förderprogramme aufzusetzen und entsprechende Gesetze (z.B. hinsichtlich der Mindestklassengröße) anzupassen.
Der demographische Wandel, so dramatische Auswirkungen er auch hat, bietet jetzt die Möglichkeit Bildungschancen nachhaltig zu verbessern - das muss grundlegend begriffen werden. Um mit den Worten von John F. Kennedy zu schließen: „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“